Blickpunkt Wirtschaft

Anlassbezogene Vertiefung und weiterführende Analyse zu Konjunktur und (geld-) politischen Themen.

Fed: Mission "Soft Landing" (21.9.2023)

Nach der Zinspause ist das Ende des Straffungszyklus noch keine ausgemachte Sache. Die Währungshüter stellen die Konjunkturrisiken in den Hintergrund und signalisieren „higher for longer“.

Kurz & klar

  • Die Beibehaltung des Leitzinsbandes (5,25% - 5,50%) war im Vorfeld klar signalisiert und von den Marktteilnehmern erwartet worden.
  • Die Fed zollte der Konjunkturdynamik Tribut und hob ihre Wachstumsprognosen deutlich an. Während die exakte Höhe des Zinsplateau mit hoher Unsicherheit verbunden bleibt, bekräftigten die Währungshüter ihr Mantra eines länger restriktiven Zinsniveaus.
  • Auch wenn sich die US-Wirtschaft zuletzt als resilient erwiesen hat und Inflationsrisiken fortbestehen, dürften sich die Belastungsfaktoren im letzten Quartal 2023 verstärken und die Konjunktur merklich abkühlen lassen. Wir rechnen mit keinen weiteren Zinsanhebungen im aktuellen Zyklus.

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EZB: Letzter Paukenschlag (14.09.2023)

Auf der September-Sitzung hat sich die EZB nun doch für einen weiteren Zinsschritt entschieden. Dem höheren Inflationsausblick stehen wolkenverhangene Konjunkturaussichten gegenüber.

Kurz & klar

  • Die Anspannung im Vorfeld des September-Treffens löste die EZB mit einer weiteren Zinsanhebung von 25 Basispunkten auf. Der Einlagesatz erreicht damit 4%.
  • Die Währungshüter adressieren mit dem zehnten Zinsschritt in Folge den weiterhin ausgeprägten Inflationsdruck im Euro-Raum. Die Stabsprojektionen revidierten den kurzfristen Inflationsausblick nach oben und unterstellten zugleich ausgeprägte konjunkturelle Schwäche bis 2025.
  • Wir gehen davon aus, dass im aktuellen Zinszyklus keine weiteren Anhebungen auf den heutigen Schritt folgen werden. Zinssenkungen erwarten wir erst zum Ende 2024.

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Fed: Zinsplateau oder Zwischenstopp? (27.7.2023)

Die US-Notenbank hat den Zinszyklus fortgesetzt und das höchste Niveau seit Beginn des Jahrtausends erreicht. Ob das Zinsplateau erreicht ist, hängt von der sommerlichen Preis- und Lohnentwicklung ab.

Kurz & klar

  • Nach der Zinspause im Juni hob die Fed den Leitzins auf der Juli-Sitzung erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf 5,25% – 5,50% an und hielt sich zugleich die Tür für weitere Zinsanhebungen offen.
  • Im Vorfeld war angesichts der im Juni vorgelegten Zinsprojektionen eine restriktive Grundhaltung erwartet worden. Der von Chairman Powell weitgehend ausgeglichene Ausblick auf die September-Sitzung hat für leicht positive Marktreaktionen gesorgt.
  • Im Zuge der von uns erwarteten (milden) Rezession und rückläufigen (Kern-)Inflation im zweiten Halbjahr gehen wir weiterhin von keinen weiteren Zinsanhebungen aus. Zinssenkungen erwarten wir erst zur Jahresmitte 2024.

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