Goldwertes Wissen
Glänzend, gelb und teuer: Für viele Menschen ist Gold der Inbegriff von Reichtum und Wohlstand. Schon vor Tausenden von Jahren sammelte es sich in den Schatzkammern von Kaisern und Königen. Für den normalen Bürger war das Edelmetall damals ein unerreichbarer Schatz – dagegen ist es heute für Sie deutlich einfacher, in Gold zu investieren. Die BayernLB etwa bietet die Anlageform bereits seit 1950 an. Dabei bezieht sie die verschiedenen Edelmetalle direkt bei zertifizierten staatlichen Prägestätten und Scheideanstalten. Mit dem Handelsvolumen von 77 Tonnen Gold und 735 Tonnen Silber zählt die BayernLB zu den größten Händlern weltweit.
Das Goldlager der BayernLB befindet sich in Nürnberg und zählt zu den sichersten Gebäuden in Europa. Doch auch in deutschen Privathaushalten lagern Unmengen des Edelmetalls – insgesamt etwa 9000 Tonnen. Zum Vergleich: Im weltberühmten Fort Knox, in dem die Vereinigten Staaten überwiegend ihre Goldreserven bunkern, sind es “nur” 8000 Tonnen.
Podcast
Das gesamte Interview mit Michael Eubel, Leiter der Abteilung Sorten/Edelmetalle bei der BayernLB, gibt es auch als Podcast. Hören Sie rein!
Der Goldkauf hat in Deutschland Tradition
Die Deutschen lieben ihr Gold – und der Zugang ist mit dem nötigen Kleingeld denkbar leicht. Viele Händler, Banken und Sparkassen bieten das Edelmetall an. In der Bundesrepublik ist das Verkaufsnetz besonders dicht. Michael Eubel, der die Abteilung Sorten/Edelmetalle bei der BayernLB leitet, meint: “In Deutschland gibt es keinen Ort, an dem man mehr als 50 km fahren muss, um Edelmetalle zu handeln. Und online sowieso.”
Doch woher kommt hierzulande die Faszination für Gold? Der Grund liegt dafür liegt laut Eubel in der deutschen Geschichte. “Wir mussten in den vergangenen 150 Jahren schon mehrfach erleben, dass der Geldschein im Geldbeutel plötzlich nichts mehr wert war. Ende der 1920er Jahre sind die Bündel der “hyperinflationierten“ Reichsmark in den Ofen gewandert, weil das noch das Sinnvollste war, was man mit dem Papier anfangen konnte. Das steckt in der Kultur der Deutschen noch drinnen.” Gold dagegen sei greifbares Vermögen, das oft von Generation zu Generation weitervererbt würde. Dabei gilt die Grundregel: je größer das Stück Gold, desto höher auch der Goldwert im Verhältnis zum Anschaffungspreis Das liegt etwa daran, dass noch Logistik-, Lager oder Verpackungskosten zum eigentlichen Goldwert hinzukommen – bei einer großen Stückelung sinkt ihr Anteil im Verhältnis.
Goldanlage – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wie beliebt das Edelmetall ist, zeigt sich auch an dessen Verkaufswert. Der Goldpreis steigt seit Jahren – dabei war Gold noch in den frühen 2000ern ein echtes Schnäppchen. Lohnt es sich da zu warten, bis der Preis wieder sinkt? Eher nein, meint Michael Eubel. Zum einen gebe es für Geld auf dem Sparkonto kaum noch Zinsen. So investierten viele Menschen lieber in Gold, was die Nachfrage in die Höhe triebe. Zum anderen sei Gold als Ressource begrenzt: Wo früher in einer Tonne Gestein noch 2-3 Gramm Gold steckten, fänden sich heute nur noch 0,5-0,6 Gramm. “In manchen Regionen Südafrikas müssen Sie schon 3.000 bis 4.000 Meter tief graben, um überhaupt noch etwas zu finden”, weiß Experte Michael Eubel. “Auf der Angebotsseite haben wir dadurch eine Verknappung. Und auch die Förderkosten steigen weiter immens.”

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Goldpreises einer Feinunze in USD in den letzten fünfzig Jahren.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des Goldpreises einer Feinunze in USD in den letzten fünfzig Jahren.
Fair investieren in nachhaltiges Gold
So schön das Edelmetall glänzt, so schmutzig ist im geringen Umfang seine Herkunft. In diesen Fällen gehen Kinderarbeit oder Umweltverschmutzungen durch Quecksilber mit dem Abbau einher. Als Kunde der BayernLB kaufen Sie dagegen ausschließlich “sauberes” Gold. Die Bank ist Mitglied in der London Bullion Association, die Minen, Raffinerien und Prägestätten zertifiziert. Eubel erklärt, wie das Ganze abläuft: “Wir beziehen unsere Produkte über die zertifizierten Raffinerien zum Beispiel aus Südafrika, Kanada oder Peru. Deren Mitarbeiter fahren dorthin und überprüfen zum Beispiel, ob die Arbeiter ordentlich bezahlt und gesundheitlich gefördert werden, ob Minderjährige beschäftigt werden und ob die Umwelt belastet wird. Nur, wenn alles in Ordnung ist, bekommt die Raffinerie ein Zertifikat. Das wird dann natürlich auch regelmäßig überprüft.” Auf diese Weise investieren Sie in höchste Qualität – und das mit gutem Gewissen.