Straffere Geldpolitik zeigt Wirkung
Perspektiven Ausgabe 5/2023
Kurz & klar
- Die straffere Geldpolitik wird sich in einer rückläufigen Kreditvergabe und einer schwächeren Nachfrage widerspiegeln.
- Die EZB wird dem Beispiel der Fed folgen und die Zinserhöhungen im Juni beenden.
- Nach Erreichen des Zinsplateaus setzten Fed und EZB das QT fort.
- Credit-Spreads und Aufschläge für Peripherieländer weiten sich leicht aus.
- Der Druck auf Emerging Markets-Währungen dürfte etwas zunehmen.
Video: Auf einen Espresso mit Chefvolkswirt Jürgen Michels
Editorial
Mit einer sich abzeichnenden Lösung im Streit zur Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA können sich die Marktteilnehmer wieder dem Hauptthema widmen: Welche Auswirkungen hat die deutliche Straffung der Geldpolitik?
Wie die zunehmend divergierenden Aussagen von Zentralbankern zeigen, haben auch die geldpolitischen Entscheider derzeit keine klare Antwort auf diese Frage. Mit dem Verweis, die künftige Politik stärker datenorientiert auszurichten, dürften die Finanzmärkte verstärkt auf Datenveröffentlichungen reagieren. Auch wenn es eine Reihe von widersprüchlichen Signalen geben wird, die zu einer steigenden Volatilität an den Märkten führen dürften, wird sich immer mehr zeigen, dass die straffere Geldpolitik Wirkung zeigt und über restriktivere Finanzierungskonditionen, vor allem über den Bankenkanal, zu einer Schwächung der Nachfrage führt. Folglich werden sich die EZB und die BoE nach einem weiteren Zinsschritt im Juni der Fed anschließen und den Zinserhöhungszyklus beenden. Über den Sommer dürfte es aber...
Lesen Sie weiter: Straffere Geldpolitik zeigt Wirkung (24.5.2023)