04.02.2020

Landeshauptstadt München begibt eine „Münchner Stadtanleihe“

BayernLB und Stadtsparkasse begleiten bei der Emission des Social Bonds

München – Der Münchner Stadtrat hat sich in seiner Sitzung vom 22.01.2020 mit breiter Mehrheit für die Emission einer „Münchner Stadtanleihe“ ausgesprochen.

Das geplante Volumen der Stadtanleihe soll 100 bis 120 Millionen Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren betragen. Nach aktueller Marktlage würde sich voraussichtlich ein Zinskupon mit einer positiven Rendite von ca. 0,20 bis 0,30 Prozent ergeben. Die tatsächliche Rendite der Emission hängt sehr stark von der Nachfrage und der aktuellen Zinssituation am Emissionstag der Anleihe ab. Während der notwendigen Vorbereitungsarbeiten können sich die Verhältnisse am Kapitalmarkt durch Marktveränderungen bis zum geplanten Tag der Emission stark verändern.

Die Transaktion wird von der BayernLB (technische Federführung) und der UniCredit (Strukturierung der Nachhaltigkeitskomponente) als mandatierte Konsortialführer geführt sowie von der Stadtsparkasse München als sogenannter Co-Lead begleitet.

Die Stadtanleihe soll an der Börse München gehandelt werden. Der genaue Emissionszeitpunkt wird im Laufe des ersten Quartals 2020 rechtzeitig bekannt gegeben. Neben institutionellen Anlegern sollen über das Filialnetz der HypoVereinsbank und der Stadtsparkasse München auch Privatanleger und damit die Münchner Bürgerinnen und Bürger die Anleihe erwerben können. Dabei werden sowohl der Kauf der Anleihe während der Vermarktungsphase als auch ihre Depotverwahrung bei der HypoVereinsbank und der Stadtsparkasse München gebührenfrei sein. Details können Anleger zum Emissionszeitpunkt in den Filialen der Institute in Erfahrung bringen.

Verwendung der Mittel aus der aufgelegten „Münchner Stadtanleihe“

Die Mittel aus der Emission der „Münchner Stadtanleihe“ werden im Rahmen der Gesamtdeckung des Haushaltes vor allem zur Finanzierung der Ausübung von Vorkaufsrechten und damit zum Schutz von Mieterinnen und Mietern in München verwendet. Dazu soll die Anleihe als so genannter „Social Bond“ ausgestaltet werden.

„Das Instrument einer Stadtanleihe, die sich zusätzlich auch als „Social Bond“ oder „Nachhaltigkeitsanleihe“ qualifiziert, stellt gerade im Hinblick auf das überdurchschnittliche Investitionsvolumen eine gute zusätzliche Finanzierungsquelle für die Stadt dar. Die Stadtanleihe bietet gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern eine gute Gelegenheit, sich für die Stadtgesellschaft zu engagieren“, so Stadtkämmerer Christoph Frey.

„Mit dem ersten Social Bond einer europäischen Großstadt geht München als Vorreiter bei sozialer und nachhaltiger Kommunalfinanzierung voran“, sagt Dr. Michael Diederich, Sprecher des Vorstands der HypoVereinsbank. „Zugleich haben die Münchner die Möglichkeit, eine Rendite zu erwirtschaften und ihrer Stadt dabei etwas Gutes zu tun.“

„München setzt mit der Stadtanleihe neue Standards für die Finanzierung sozialer und nachhaltiger Investitionen von Kommunen“, sagt Michael Bücker, Mitglied des Vorstands der BayernLB. „Davon profitieren nicht nur Anleger, sondern alle Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt. Wir sind stolz darauf, dieses Leuchtturmprojekt in unserer Heimatstadt zu begleiten.“

„Wir begrüßen den Schritt der bayerischen Landeshauptstadt, einen „Social Bond“ mit der Selbstverpflichtung aufzulegen und die Mittel vor allem für den Kauf von Wohnungen und damit den Schutz von Mieterinnen und Mietern zu verwenden. Dieses Projekt wird nach unserer Überzeugung als Vorbildcharakter für viele weitere Kommunen dienen und zugleich Anlegern eine Verzinsung bei einem erstklassigen Emittenten bieten“, begrüßt der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse München, Ralf Fleischer, diese Finanzierungsmaßnahme der Stadt München.